Zum Höhepunkt der Flüchtlingswelle kocht auch in Sonneberg die Stimmung hoch: 30. Mai 2017 Gastbeitrag von Nico Langguth, Sonneberg: 700 Personen auf „Asylheim – Wir sagen NEIN!“-Demo Für Sonntag, den 31.01.2016 mobilisierten eine Vielzahl von rechten Gruppen aus Thüringen und Franken zur Demonstration gegen die geplante Erstaufnahmeerinrichtung in Sonneberg/Wolkenrasen. Anmelderin war eine Bürgerin aus Sonneberg, die bisher nicht politisch in Erscheinung getreten ist. Im Gegensatz zur Anmelderin waren dies jedoch die 3 Redner, welche vor der Demonstration durch den Wolkenrasen mit rasstischen Reden auffielen. Den Anfang machte Axel Schlimper von der Europäischen Aktion. Zuvor waren seine Reden regelmäßig bei Sügida- und Thügida-Aufmärschen zu hören. Anschließend folgte der ehemalige NPD-Vorsitzende Günter Deckert aus Mannheim und David Köckert vom NPD Kreisverband aus Greiz. Am offenen Mikrofon meldete sich weder die Anmelderin noch eine andere Person zu Wort. Die gezeigten Transparante (Refugees not welcome etc.) und die teilweise üblen Reden der bekannten Neo-Nazis wurden von den vielen Bürgern, die an der Demonstration teilnahmen, nicht kritisch hinterfragt. Stattdessen bekamen sie Beifall für Vergleiche wie Flüchtlinge seien „Ungeziefer auf 2 Beinen“ oder „exotische Eindringlinge“. Spätestens hier lässt sich darauf schließen, dass es den Demonstranten nicht explizit, wie zuvor behauptet um den ungünstigen Standort der geplanten Erstaufnahmeeinrchtung geht, sondern dass sie generell keine Flüchtlinge im Wolkenrasen, Sonneberg oder sonst wo haben wollen. Menschen aufgrund ihrer Herkunft als „Ungeziefer“ zu bezeichnen, ist einfach Rassismus. Dieser und andere rassistische „Ausfälle“ hinderten aber viele Sonneberger nicht daran, sich an der Demonstration zu beteiligen. Sicherlich ist es legtim, über die momentane Flüchtlingspolitik zu streiten, und Ängste (auch wenn wir diese NICHT teilen können) müssen ernst genommen werden. Wer sich jedoch mit Neo-Nazis unter solchen Transparenten und Redern versammelt muss einfach damit rechnen, in die Rechte Ecke geschoben zu werden, in der viele ja nicht stehen wollen. Ein offener Diskurs kann eben nur ohne Rassismus und Hetze stattfinden. Dies kann und darf nicht toleriert werden. Auf der Gegenkundgebung waren lediglich ca. 100 Gegendemonstranten. Redebeträge gab es von der Antifa Coburg und dem Antifaschistischen Jugendbündnis Saalfeld sowie ein offenenes Mikrofon.