Mein Resümee am Ende der Legislatur des Kreistages Sonneberg 2019:

Inzwischen habe ich mich als einzige Bündnisgrüne Abgeordnete in die Arbeit des Kreistages ziemlich gut eingefunden. Ich bin in keiner Fraktion, deshalb kann ich auch nicht an den Ausschuss-Sitzungen teilnehmen, in denen das Wesentliche für den Kreis geregelt wird. Wenn die Vorlage in die öffentliche Sitzung kommt, ist sie meist schon ausdiskutiert und abgehakt. Selbst mit der größten rhetorischen Anstrengung kann man da nix mehr reißen. Das ist für die Organisation ganz praktisch, für die Öffentlichkeitsarbeit des Kreistages aber eher kontraproduktiv. Wer da nur oberflächlich reinschaut, dem kommt das vor wie eine „Abhaken-Durchwinken-Veranstaltung“. Seit Mitte des letzten Jahres hat sich das ein bisschen verändert, erstens haben wir einen neuen Landrat, zweitens müssen die Parteien Wahlkampf machen, und das geht nur bedingt in der geschlossenen Ausschussitzung. Wenn die Presse dabei ist, wird dann schon mal aus dem Vollen geschöpft. Da beginnt so eine Kreistagssitzung lebendig zu werden. Da wird dann schon auch mal heftig von Seiten der CDU-FDP-Fraktion Richtung rot-rot-grüne Landesregierung ausgeteilt, und von den anderen Fraktionen das Richtige wieder richtig gestellt, dazwischen droht der Kreishaushalt zu kippen, aber jeder ist mal zu Wort gekommen. Ich weiß nicht, ob es eine Wirkung erzielt, aber ich werde jetzt in jeder Kreistagssitzung immer wieder darauf hinweisen, dass wir in einem immer bedrohlicher werdenden Klimawandel stehen und dass auch eine Kreisverwaltung darauf reagieren muss. Da kann man nicht mehr so weiter machen wie in den letzten 20 Jahren. Ich werde Vorschläge unterbreiten und Mitstreiter suchen. Wir können nicht mehr so weiter machen wie bisher.

Ein großes Vorbild ist für mich der Partnerkreis Bitburg-Prüm. Dort wurde die Energiewende umgesetzt. Auch deshalb, weil mutige Mitarbeiter der Kreisverwaltung über den Schreibtischrand hinaus diese Energiewende voran getrieben haben. Zusammen mit den Unternehmen und den Städten und Gemeinden des Landkreises. Das stelle ich mir für Sonnberg vor. Das ist ein Ziel, das erreichbar ist.

Heidi Büttner