Wirtschaft und Tourismus Unser Standpunkt zur Wirtschaftsentwicklung in der Region Der Landkreis Sonneberg ist im Vergleich der neuen Bundesländern „Spitze“. Reflektiert man die Zahlen aber einmal genau, so stellt sich heraus, dass der Wirtschaftsstandort Sonneberg gar nicht so „Spitze“ ist. 1. Viele Arbeitnehmer arbeiten in Franken bzw. pendeln in andere Regionen. 2. Durch die Verlagerung in Zeitarbeitverhältnisse hat die Leiharbeit im Landkreis Sonneberg Hochkonjunktur. 3. Die Arbeitslöhne sind so niedrig, dass Menschen gezwungen sind, mehrere Jobs anzunehmen oder durch Sozialleistungen aufzustocken. 4. Durch die geographische Lage (Grenze zu Bayern) sind hier meistens nur Zweigbetriebe, die als verlängerte Werkbank dienen. Der Landkreis Sonneberg muss sich in den nächsten Jahren großen Herausforderungen stellen, um wirtschaftlich zu bestehen. Zu Pkt. 1: Durch den ständigen Weggang, vor allem von jungen Menschen in andere attraktivere Regionen, wird der Landkreis Sonneberg mit der Bevölkerungsentwicklung große Probleme bekommen Zu Pkt. 2: In einer wirtschaftlichen Krise sind die Leiharbeiter die ersten, die gehen müssen. Zu Pkt. 3: Aufgrund der schlechten Lohnsituation steht dem Landkreis nur eine geringe Kaufkraft zur Verfügung. Zu Pkt. 4: Der Landkreis Sonneberg sollte die Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Hochschulen mit hiesigen Unternehmen fördern, um einen Inovationstransfer im Landkreis aufzubauen. Da viele Betriebe nur als verlängerte Werkbänke dienen oder keinen Stammsitz hier haben, gibt es hier kaum Innovationen für neue Produkte. Es krankt im Landkreis Sonneberg auch hauptsächlich daran, dass Umweltschutz und Industrie als Widerspruch gesehen wird und nie als Chance. Die Politik sollte mit Industrie, Handel und dem Handwerk nach Lösungen suchen, um die Attraktivität des hiesigen Wirtschaftsstandortes zu stärken. Vor allem gut ausgebildete und zufriedene Menschen, die ordentlich bezahlt werden und ihrer Ausbildung entsprechende Arbeit finden, sind für die Zukunft des Landkreises Sonnebergs unerlässlich. Für ein ganzheitliches Tourismuskonzept in der Rennsteigregion Wir, die Bündnisgrünen des Landkreises Sonneberg stehen dem massiven Ausbau der Skiarena Silbersattel kritisch gegenüber. Schon durch den bisherigen Ausbau am Feldberg sind große Einschnitte für Flora und Fauna erfolgt. Für so ein Prestigeobjekt ohne ausreichende Anbindung in die lokale Infrastruktur sollen Millionenbeträge aus der Landeshauptstadt fließen. Die Straßenverbindung von der Landeshauptstadt nach Steinach ist mit Schlaglöchern durchsetzt. Lauscha und Scheibe-Alsbach sind schwer von der Vernachlässigung ihrer Straßen betroffen. Bleibt nur noch die Bahn. Aber wenn man von Jena oder Erfurt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Steinach fahren will, muss man eine halbe Weltreise in Kauf nehmen, um in das wohl größte alpine Skigebiet Thüringens zu kommen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht man von Steinach aus eher München als Erfurt. Auch der Bau eines Radweges entlang der Steinach von Lauscha bis Sonneberg würde eine große Lücke schließen. Eine Fahrradtour entlang der Hauptstraße kommt einem Himmelsfahrtskommando gleich, wenn man bedenkt, dass der ganze Schwehrlastverkehr über diese Route führt. Mann sollte das Geld, dass für den Ausbau der Skiarena gedacht ist, besser in Maßnahmen investieren, die mehr Menschen vom Auto in den Bus, die Bahn oder auf das Rad bringen.