Wie geht es weiter mit dem „Aiwanger-Bogen“

Südabhang des Thüringer Waldes mit Fichten-Waldsterben und Laubbaum-Pioniergehölzen
Südabhang des Thüringer Waldes mit Fichten-Waldsterben und Laubbaum-Pioniergehölzen

Die AfD hat fleißig im Wahlkampf gegen den Verlauf der neuen 380-KV-Leitung von Schalkau nach Münnerstadt durch Thüringen Stimmung gemacht.

Stimmung wurde auch gegen die Neuanlage von großen PV-Anlagen im Südkreis Hildburghausen veranstaltet.

Natürlich kommt der Strom zuallererst aus der Wand. Wie er dort reinkommt, ist das Problem von anderen Leuten. Sachlich betrachtet, ist das Thema im großen Umbruch. Aber wichtig sind vor allem die Stromleitungen über Land. Über sie werden Lastspitzen ausgeglichen und Dunkelflauten werden zu Flauten in den Tiefen des Internets, aber die Straßenbeleuchtung und die Heizungen und die Ladesäulen bleiben hell.

Große Stromtrassen benötigen freies Feld. Sie dürfen nicht über zB. Ortschaften, Naturschutzgebiete und Energieerzeugungsanlagen geführt werden. Die Planer legen einen 30-Km-breiten Trassenkorridor durch die Landschaft, und dann wird geprüft, wo die Leitung installiert werden kann, ohne mit den vorhandenen Gegebenheiten in Konflikt zu geraten. Das ist der Zeitpunkt, wo betroffene Bürger ihr Anliegen dem Planer vorlegen können. Und wenn es gut begründet ist, dann muss die Planung darauf reagieren.

Warum geht die Leitung durch Thüringen? Sie soll doch für Bayern Strom liefern. Daran sind die bayrischen betroffenen Bürger schuld. Auch dort kommt der Strom aus der Steckdose. Und diese ist an der Wand istalliert. Draußen in der Landschaft haben sich aber inzwischen jede Menge Konfliktpunkte angesammelt, ausufernde Einfamilienhaussiedlungen, Lagerhäuser und frisch installierte PV-Anlangen. Ein Zick-Zack-Kurs ist jetzt gefragt. Da ist es einfacher, dem Labyrinth auszuweichen in die freie, unverbaute Landschaft.

Es möge sich jede ihre eigenen Gedanken zu dem Konfliktpotential machen. Und das schnell! Aiwanger zögert nicht. Sobald Gesetzgebungsverfahren und Genehmigungen eingeholt sind, wachsen die Stahlgiganten in der Landschaft. Zum Vorteil aller Stromkunden, und zum Nachteil derjenigen, die nichts mehr wissen wollen.

Heidi Büttner

Schalkau, den 22.03.2025